9 von 10 Unternehmen nutzen einen Breitbandanschluss
– Zahl der Breitband-Anschlüsse in Deutschland hat sich in zehn Jahren verdoppelt
– Großer Nachholbedarf bei kleinen Unternehmen
Berlin, 31. Januar 2013
In Deutschland haben im vergangenen Jahr fast neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) einen Breitbandanschluss genutzt. 2003 waren es noch deutlich weniger als die Hälfte (42 Prozent). Damit hat sich die Breitbandnutzung in der Wirtschaft innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Allerdings hat sich der Anteil der Unternehmen mit Breitband-Anschlüssen seit 2009 nicht mehr weiter erhöht. „Unternehmen, die auf Breitband verzichten, lassen Chancen ungenutzt auf der Straße liegen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Schnelles Internet wird durch die Verbreitung mobiler Geräte und neue Anwendungen für Smartphones und Tablets in den kommenden Jahren für Unternehmen noch wichtiger. Kempf: „Breitband ist inzwischen bundesweit nahezu flächendeckend zu niedrigen Preisen und vielfach sogar mobil verfügbar.“
Vor allem kleine Unternehmen verzichten derzeit noch häufig auf einen schnellen Internetanschluss. Von den Unternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten verfügen nur rund zwei Drittel (65 Prozent) über einen festen Breitbandzugang. Bei Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten sind es bereits 79 Prozent, bei weniger als 50 Beschäftigten 86 Prozent. Bei Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten beträgt die Quote bereits 95 Prozent, ab 250 Beschäftigten steigt sie dann auf 98 Prozent. „Gerade kleine Unternehmen sollten prüfen, ob sie durch eine bessere Vernetzung mehr Marktzugang erhalten können und so ihre Wettbewerbschancen signifikant erhöhen“, so Kempf.
Im Branchenvergleich sind die ITK-Branche selbst (99 Prozent) sowie die Medienbranche (98 Prozent) die Spitzenreiter bei der Nutzung fester Breitbandanschlüsse. Schlusslichter sind Baugewerbe (83 Prozent) und Verkehrsbranche (82 Prozent). Bei Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben beträgt der Anteil 85 Prozent. Der Handel und die übrige Dienstleistungsbranche kommen jeweils auf 88 Prozent. In der Industrie sind 91 Prozent der Unternehmen mit schnellen Breitbandanschlüssen ausgerüstet. „Fertigungsunternehmen werden mit dem Trend hin zur Industrie 4.0 künftig ohne einen leistungsfähigen Internetanschluss nicht mehr erfolgreich wirtschaften können“, so Kempf.
Im europäischen Ländervergleich liegt Deutschland bei der Nutzung von Breitband-Anschlüssen durch Unternehmen in etwa im europäischen Durchschnitt (90 Prozent). Spitzenreiter sind Finnland und Island mit 98 Prozent. Schlusslicht ist mit deutlichem Abstand Rumänien (63 Prozent) vor Bulgarien (76 Prozent) und Polen (77 Prozent).
Zur Datenquelle: Grundlage für die Angaben ist eine Auswertung von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Die Nutzung von Breitbandzugängen wird gemessen als prozentualer Anteil der Unternehmen mit Anschluss an eine auf x-DSL umgestellte Vermittlungsstelle, ein für den Internet-Datenverkehr aufgerüstetes Kabelnetz oder andere Breitband-Systeme.