Vor 50 Jahren startete das Satellitenfernsehen
Erster Satellit Telstar 1 nahm im Juli 1962 den Betrieb auf
17 Millionen Deutsche empfangen Fernsehen per Satelliten
Mehr als 100.000 Bundesbürger gehen per Satellit ins Internet
Berlin, 8. Juli 2012 – Vor 50 Jahren begann die Ära der Satellitenkommunikation: Am 10. Juli 1962 schoss die NASA in Cape Canaveral den ersten aktiven Kommunikationssatelliten ins All. Dank Telstar 1 konnte Ende Juli 1962 erstmals Live-Fernsehen zwischen Amerika und Europa übertragen werden. Dieser erste Kommunikationssatellit war allerdings nur 226 Tage aktiv. Durch einen außeratmosphärischen Atombombenversuch der USA wurde er so stark beschädigt, dass er im Februar 1963 komplett ausfiel. Trotzdem steht er bis heute für den Beginn der Satelliten-Ära. „Der Start von Telstar 1 stellt einen Meilenstein dar. Durch die Satellitentechnologie wurde es möglich, weltweit Fernsehbilder in Echtzeit zu übertragen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Kempf. Seitdem hat sich die Satelliten-Technologie zu einem großen Erfolg entwickelt: Nach aktuellen Schätzungen sind derzeit knapp 1.000 Satelliten im Einsatz. Ihr Vorteil: Sie ermöglichen Fernsehempfang und Internetzugang auch an Orten ohne Festnetz- oder Mobilfunkzugang.
Kommunikationssatelliten haben die Verbreitung des Fernsehens stark vorangetrieben. Mittlerweile kann ein Satellit bis zu 500 Fernsehkanäle gleichzeitig übertragen. Zum Vergleich: Die Übertragungskapazität von Telstar 1 lag 1962 bei einem Fernsehkanal. Auch in Deutschland ist der Fernsehempfang per Satellit weit verbreitet: Insgesamt empfangen mehr als 17 Millionen Deutsche Fernsehen per Satellit. Dabei ist das Signal nicht mehr mit dem von Telstar 1 vergleichbar. Am 30. April 2012 wurde der analoge TV-Empfang über Satellit abgeschaltet. Seitdem sind nur noch digitale Kanäle per Satellit in Deutschland zu empfangen.
Auch als Zugang zum Internet werden Satellitenverbindungen genutzt. Etwa 35.000 Haushalte werden nach Angaben der Bundesnetzagentur derzeit per Satellit mit Internet versorgt, mehr als 100.000 Bundesbürger kommen per Satellit ins World Wide Web. Insbesondere in entlegenen Regionen, die nur schwer mit Festnetz oder Mobilfunk erreicht werden können, bietet die Satellitentechnologie eine leistungsfähige Alternative. Der Internetzugang per Satellit bietet dabei Bandbreiten von bis zu 10 Mbit/s, die ab 40 Euro pro Monat zu haben sind. Ein Anschluss mit 6 Mbit/s ist bereits ab 30 Euro erhältlich. Kempf: „Internet via Satellit ist eine interessante Reservetechnologie für die letzten verbliebenen weißen Flecken auf der Breitbandlandkarte, die auch mit der neuen Technologie LTE kurzfristig nicht erschlossen werden können.“