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Umsatz mit Smartphones knackt 10-Milliarden-Marke
- Marktvolumen steigt um 22 Prozent
- Bitkom-Befragung zu Smartphone-Nutzung und Kaufverhalten
- Am 22. Februar startet der Mobile World Congress in Barcelona
Die Nachfrage nach Smartphones hat im vergangenen Jahr noch einmal kräftig angezogen. 2015 wurden in Deutschland 26,2 Millionen Geräte verkauft, das ist ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg sogar um 22 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro und knackte damit erstmals die symbolische Marke von 10 Milliarden Euro. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Grundlage aktueller Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO). „Der Smartphone-Boom ist ungebrochen“, sagt Dr. Hannes Ametsreiter, Mitglied des Bitkom-Präsidiums. „Obwohl die meisten Geräte schon sehr ausgereift sind und durch Software-Updates laufend aktualisiert werden, werden neue Modelle für Verbraucher immer interessanter.“ Dies hänge zum Beispiel mit dem Trend zu größeren Displays, mit neuen Funktionen wie der Bezahlung per Handy und starken Verbesserungen, z.B. bei der Kameraleistung und Akkulaufzeit zusammen. „Das Smartphone ist zur Steuerungszentrale für viele Bereiche des täglichen Lebens geworden – sei es um Freundschaften in sozialen Netzwerken zu pflegen, Termine zu organisieren oder um Einkäufe und Bankgeschäfte schnell und bequem von unterwegs zu erledigen. Entsprechend groß sind die Ansprüche an die Geräte, und die Verbraucher sind bereit, in Leistung und Komfort zu investieren.“ So lag der Durchschnittspreis eines Smartphones 2015 bei 395 Euro, im Jahr zuvor waren es erst 348 Euro. Befeuert wurde der Markt im vergangenen Jahr zudem durch die Einführung neuer Modelle großer Hersteller wie das iPhone 6 oder das Samsung Galaxy S6. Ametsreiter: „Der Smartphone-Boom geht den Bitkom-Prognosen zufolge auch 2016 weiter.“ So werden im laufenden Jahr voraussichtlich 28,2 Millionen Geräte verkauft, das ist ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2015. Der Umsatz soll bei rund 10,4 Milliarden Euro liegen. Der Durchschnittspreis für ein Smartphone würde damit wieder etwas sinken, auf 370 Euro.
51 Millionen Deutsche nutzen ein Smartphone
Die guten Verkäufe spiegeln sich auch bei den Nutzerzahlen wider, das zeigt eine Verbraucherbefragung im Auftrag des Bitkom: Rund drei Viertel der Deutschen ab 14 Jahren (74 Prozent) verwenden heute ein Smartphone. Das sind 51 Millionen Menschen. Vergangenes Jahr waren es noch rund zwei Drittel (65 Prozent) und 2012 gerade einmal etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent). Der Nutzeranteil hat sich damit innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt.
Das Smartphone als mobiler Alleskönner im Alltag
Im Schnitt verwenden die Smartphone-Nutzer ihr Gerät jeden Tag 82 Minuten. Neben der Standardfunktion Telefonieren (99 Prozent) nutzen 89 Prozent die Foto- oder Videokamera, 80 Prozent Suchmaschinen und 72 Prozent den Kalender-bzw. Terminplaner. 69 Prozent hören Musik über das Smartphone und weitere 67 Prozent greifen mit ihrem Mobiltelefon auf Soziale Netzwerke zu. Rund die Hälfte liest oder schreibt zudem SMS (55 Prozent) sowie andere internetbasierte Kurznachrichten wie Whatsapp oder Threema (50 Prozent) und E-Mails (55 Prozent). „Mobile first ist das Motto. Wer fünf Minuten auf den Bus oder die U-Bahn warten muss, geht in dieser Zeit mal eben schnell ins Internet und recherchiert oder erledigt etwas“, so Ametsreiter. Entsprechend sagen 67 Prozent der Smartphone-Nutzer: „Smartphones sind für mich eine große Erleichterung im Alltag.“ 61 Prozent erklären sogar: „Ich kann mir ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen.“
Jeder Zweite hat sein Gerät im vergangenen Jahr gekauft
Die meisten Smartphone-Nutzer (85 Prozent) haben sich das Gerät, das sie privat nutzen, selbst angeschafft – und zwar in der Regel erst vor Kurzem. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) erklärt, das Gerät innerhalb der vergangenen zwölf Monate gekauft zu haben. Ein Viertel (26 Prozent) hat es seit 1 bis 2 Jahren und nur 15 Prozent der Befragten besitzen ihr Smartphone schon länger als zwei Jahre. Wichtigster Grund für den Smartphone-Kauf war laut der Befragung der Wunsch nach einem Gerät, das auf dem neuesten Stand der Technik ist – fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) gibt dies als Kaufmotiv an. 32 Prozent erklären zudem, dass ihnen bei Abschluss eines neuen Mobilfunkvertrages oder bei der Vertragsverlängerung ein attraktives Angebot gemacht wurde. 11 Prozent haben das Smartphone deshalb gekauft, weil sie von einem herkömmlichen Mobiltelefon darauf umsteigen wollten.
Nutzer wünschen sich längere Akkulaufzeit
Für ihr nächstes Smartphone wünschen sich die Nutzer vor allem eine längere Akkulaufzeit, dies gaben 63 Prozent der Befragten an. „Das bleibt für die Hersteller eine zentrale Herausforderung im Hardware-Bereich“, so Ametsreiter. 36 Prozent der Smartphone-Nutzer legen zudem großen Wert auf eine Fotokamera mit besserer Qualität. Darüber hinaus geht es künftig beim Smartphone-Kauf auch um mehr Speicherkapazität und mehr Rechenleistung. Auf diese Eigenschaften legen 35 Prozent bzw. 23 Prozent der Verbraucher Wert. Ein größeres Display wünschen sich 19 Prozent der Verbraucher. Immerhin schon jeder Neunte möchte, dass sein nächstes Smartphone 3D-fähig ist (11 Prozent), jeder Zehnte wünscht sich einen geschwungenen bzw. biegsamen Bildschirm (10 Prozent). Ametsreiter: „Wenn man bedenkt, dass diese Innovationen derzeit noch gar nicht auf dem Massenmarkt erhältlich sind, sind das hohe Werte.“
Smartphone-Boom treibt Datenmengen in die Höhe
Mit der steigenden Bedeutung des Smartphones steigt auch das mobile Datenvolumen in den Netzen: 2011 waren es noch 100 Millionen Gigabyte, 2015 waren es nach jetzigem Stand schon fünf Mal mehr, und zwar 531 Millionen Gigabyte. Für 2016 erwartet Bitkom ein Datenvolumen von 674 Millionen Gigabyte. Das ist ein Plus von 27 Prozent gegenüber letztem Jahr. „Das Datenvolumen wird in Zukunft weiter stark zunehmen“, so Ametsreiter. „Durch die intelligente Vernetzung des Smartphone mit anderen Geräten – mit dem sog. „Internet of Things“ – entstehen immer neue Anwendungsfelder. Darauf müssen sich Netzbetreiber und Dienste-Anbieter einstellen.“ Wichtig sei derzeit vor allem, dass die im vergangenen Jahr ersteigerten Frequenzen im 700-Megahertz-Band möglichst bald für die Mobilkommunikation zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: E-Mail
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