Kreative Kleidung mit elektronischem Innenleben

Die Fashion-Show auf der Maker Faire Berlin

Wearables auf der Maker Faire in Hannover 2015
Wearables auf der Maker Faire in Hannover 2015
Bildquelle: Philip Steffan
Blinkende und bunt leuchtende Kleidung auf dem Laufsteg: Designer, Ingenieure und modebegeisterte Techniker zeigen auf einer Fashionshow, wie man Technik kunstvoll in Textilien verarbeitet. Die etwas andere Modenschau findet am 3. und 4. Oktober auf dem Kreativ-Festival Maker Faire jeweils um 12, 14 und 16 Uhr statt. Zwischen den Modenschauen sorgt Maker und Klangkünstler Casper Ravenhorst alias Cascassette für musikalische Unterhaltung. Bei seinem Live-Elektronik-Setup lässt er sich gerne über die Schulter schauen.

Nicht Schnitte und Stoffe sorgen für Furore, sondern das elektronische Innenleben der präsentierten Outfits steht im Mittelpunkt. Jacken und Kleider, zum Teil übersät mit kleinen LED-Lämpchen, lassen Stoffe grün, blau und rot aufleuchten. Auf der Show-Bühne im Erdgeschoss des Postbahnhofs sieht man neben Farbspielen blinkende Schriftzüge und wechselnde Lichtmuster.

Pulskleid von Lina Wassong
Pulskleid von Lina Wassong
Bildquelle: Lina Wassong
Zu den Models zählt unter anderem Rudolf Arnold: Der Studiendirektor, der neben Mathematik auch noch Physik, Informatik und Bioinformatik unterrichtet, näht seine leuchtenden Kleidungsstücke selbst. Zudem ist er in der Cosplay-Szene aktiv, wo er mit aufwendig hergestellten Kostümen in die Rollen von Manga-Figuren schlüpft.

Designerin Madeleine Cordier stellt ihr tragbares Outdoor-Navigationssystem vor und Maker Guido Burger schickt ein Model mit dem von ihm entworfenen Rock, einem sogenannten Social Skirt, auf den Laufsteg. Der Clou: In dem Rock sind viele Bewegungssensoren eingearbeitet, die ein sich näherndes Smartphone erkennen und dann ihr Leuchtverhalten ändern.

Lichtdesignerin Lina Wassong machte aus der Not eine Tugend: Auch sie wollte ein Kleid mit vielen bunten LEDs nähen, doch die vorhandene Technik frustrierte sie. Kurzentschlossen entwarf sie mit Freunden eine flache LED, die man einfach auf die Kleidung aufklebt oder aufbügelt. Mit einem Arduino kann sie viele dieser winzigen Lämpchen individuell ansteuern und ihr Kleid wird zum Hingucker auf jeder Party.

Paco Rabanne - Rudolf Arnold entwirft und näht seine leuchtenden Kleider selbst
Paco Rabanne – Rudolf Arnold entwirft und näht seine leuchtenden Kleider selbst
Die Gruppe Trafo Pop, bei der sich fahrradbegeisterte Designer, Künstler und Maker vernetzt haben, plant einen Fahrrad-Gig quer durch Berlin, um in der Dämmerung als Schwarm leuchtender und blinkender Fahrradfahrer ihre selbst gebauten LED-Leuchtjacken spazieren zu fahren. Ihre Stern¬fahrt endet am Samstag, den 3. Oktober, am späten Nach¬mittag auf der Fashionshow-Bühne, damit die Besucherinnen und Besucher der Maker Faire ihre selbst gemachten Unikate bewundern können.

Darüber hinaus präsentiert die Make-Redaktion ihre selbst erstellten Wearables aus dem aktuellen Heft, zum Beispiel den Leucht-Hoodie oder die SmartWatch.

Tickets: Die Tagestickets kosten 11 Euro, Familien mit zwei Kindern zahlen 20 Euro. Gruppentickets ab 10 Personen und Sonderpreise für Studenten und Schulklassen sind ebenfalls erhältlich. Der Verkauf läuft über den Ticketshop der Maker-Faire-Webseite: Es gibt aber auch eine Tageskasse. Auf der Webseite www.makerfaire.berlin finden sich alle wichtigen Informationen rund um das bunte Familien-Festival, inklusive Vorstellungen aller Aussteller.

Leuchtkleid Neo Pixel - Rudolf Arnold entwirft und näht seine entworfenen Kleider selbst
Leuchtkleid Neo Pixel – Rudolf Arnold entwirft und näht seine entworfenen Kleider selbst – Bildquelle Rudolf Arnold

Quelle: E-Mail

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