– Nach der Versteigerung müssen die Frequenzen zügig freigemacht werden
– Erlöse sinnvoll für Breitbandausbau und Digitalisierung nutzen
– Deutschland übernimmt Führungsrolle in Europa
Der Digitalverband BITKOM hat nach Abschluss der Frequenzauktion weitere Anstrengungen beim Breitbandausbau gefordert. „Mit dem Abschluss der Frequenzauktion wird der Weg für das mobile Internet der nächsten Generation geebnet“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Die Frequenzen ermöglichen in Verbindung mit neuen Mobilfunkstandards wie LTE-Advanced oder 5G deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten sowie geringere Latenzzeiten und damit völlig neue Anwendungen. Dafür müssten die bislang für Fernsehübertragungen per DVB-T genutzten und nun versteigerten 700-MHz-Frequenzen zügig freigemacht werden. „Die Netzbetreiber brauchen Planungssicherheit, damit sie die Aufrüstung der Netze angemessen vorbereiten und zügig durchführen können“, betonte Rohleder. Hierfür sind weitere Investitionen in Milliardenhöhe notwendig. Bisher sei zwar vom Jahr 2018 die Rede, einen festen Termin gebe es aber nicht. Die 700-MHz-Frequenzen eignen sich besonders für den Ausbau von mobilem Breitband per LTE in ländlichen Regionen.
Der Erlös aus der Versteigerung soll nach Abzug der Umstellungskosten für den Rundfunk zur Hälfte zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden und vollständig in den Breitbandausbau im Festnetz beziehungsweise in die Digitalisierung fließen. „Nun müssen Bund und Länder zügig ihre Förderprogramme auflegen und das Geld sinnvoll einsetzen“, sagte Rohleder. In Flächenländern, die oft unterversorgt sind, wird voraussichtlich vor allem der Breitbandausbau gefördert. In Stadtstaaten, die bereits eine gute Breitbandabdeckung haben, werden andere Digitalisierungsprojekte finanziert.
Der BITKOM bewertet die Auktion insgesamt als großen Erfolg. „Die Politik hat ihre Gestaltungsfähigkeit bewiesen und den Weg zur Auktion zügig freigemacht. Die Unternehmen investieren auf dieser Grundlage in die Digitalisierung des Landes“, sagte Rohleder. „In Europa hat Deutschland bei der Versteigerung von 700-MHz-Frequenzen die Führungsrolle übernommen.“ Ein flächendeckendes Breitbandnetz sei die Voraussetzung dafür, dass digitale Innovationen wie selbstfahrende Autos und telemedizinische Anwendungen den Sprung in die Praxis schaffen. Außerdem profitierten die Verbraucher von spürbaren Verbesserungen beim mobilen Surfen. Derzeit nutzen rund 65 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren ein Smartphone, das sind hochgerechnet rund 46 Millionen Menschen.
Quelle: E-Mail