„Mein Kind weiß mehr über das Internet als ich selbst“ – das sagt fast die Hälfte der Eltern, deren Sprösslinge im Web unterwegs sind (43 Prozent). Das geht aus Studienergebnissen von Ofcom hervor, in denen Eltern mit Kindern über ihr Nutzungsverhalten befragt wurden.
Dank einer Vielzahl neuer Geräte und Online-Dienste ist es für Kinder heutzutage einfacher denn je, online zu gehen. Gleichzeitig steigt damit die Sorge der Eltern, dass ihre Kinder unkontrollierbar Online-Kriminalität und Cyber-Mobbing ausgesetzt sind. Zum 12. Safer Internet Day am 10. Februar 2015 gibt Yahoo Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit internetfähigen Geräten für Eltern und Kinder.
Smartphones
Laut einer aktuellen Erhebung nutzt bereits ein Fünftel (20 Prozent) der 6- bis 7-Jährigen ein Smartphone, im Alter von 12 bis 13 Jahren gehört ein Smartphone mit einer Verbreitung von 85 Prozent zur Standardausstattung. Heute verfügen die meisten aktuellen Modelle über eingebaute Funktionen, die Kinder vor unsicheren Inhalten schützen. Beim Apple-Betriebssystem iOS können Nutzer beispielsweise die Videotelefonie deaktivieren oder eingeschränkte Apple-IDs auf einem Gerät anlegen. Damit kann der Account der Kinder separat genutzt werden. Auch die neuesten Android-Modelle bieten kinderfreundliche Profile mit eingeschränkten Zugangsrechten an. Darüber hinaus stellen die großen Mobilfunkbetreiber Filter zur Verfügung, damit Inhalte blockiert werden können, die nur für Erwachsene gedacht sind.
Vorsicht beim Kauf oder Weitergeben älterer Handys für Kinder! Sie verfügen nicht immer über umfassende Sicherheitsfunktionen.
Haben Sie außerdem die Rufnummernübersicht im Blick. So kann man zu hohe Telefonrechnungen vermeiden und den Überblick behalten, welche Nummern angerufen wurden.
Ein Passwortschutz sorgt vor dem Zugriff von Fremden bei Verlust oder Diebstahl des Smartphones.
Tablets
Gut ein Drittel der deutschen Kinder und Jugendlichen nutzt ein Tablet, etwa jeder sechste Jugendliche besitzt ein eigenes Gerät. Obwohl die meisten Tablets keinen Zugang für Telefongespräche bieten, können Kinder sie benutzen, um sich mit der Welt zu verbinden. Dies beinhaltet Chat-Funktionen und Social Networking, so dass ein Bewusstsein für Internet-Sicherheit auch hier wichtig ist.
Ähnlich wie Smartphones bieten auch Tablets umfangreiche Möglichkeiten, um einen sicheren Umgang für Kinder zu gewährleisten. Nutzerprofile mit individuell angepassten Zugriffsrechten sind der beste Weg, um die Kleinsten vor unsicheren Inhalten zu schützen. Kindle-Tablets von Amazon bieten beispielsweise die Funktion FreeTime an. Hier können Eltern ihren Kindern ausgewählte Bücher, Filme, Spiele und Apps zur Verfügung stellen. Außerdem können sie eine tägliche maximale Nutzungsdauer der Online-Dienste bestimmen. Darüber hinaus gibt es weitere sichere Tablets speziell für Kinder wie beispielsweise von Odys.
Wearables
Der Trend rund um Wearables wird mit dem Erscheinen der Apple Watch im April dieses Jahres einen neuen Höhepunkt erreichen. Damit auch Kinder Wearables wie Fitness Tracker mit Standort-Lokalisierung sicher nutzen können, ist es wichtig, dass sie alle relevanten Daten mit Passwörtern schützen.
Außerdem auf dem Markt sind GPS-Tracker speziell für Kinder, mit denen Eltern elektronische Grenzen einrichten können, damit sich der Nachwuchs nicht zu weit von erlaubten Orten entfernt.
Computer
Während mehr und mehr Kinder mit Tablets online gehen, nutzen weiterhin viele Desktop-Computer und Laptops. Kinder können hier ebenso mit eigenen Nutzerprofilen und entsprechenden Browser-Einstellungen vor unsicheren Inhalten geschützt werden. Auch wenn Jugendliche eigene Computer besitzen, sollten Eltern auf Einstellungen zum Jugendschutz Wert legen. Die großen Anbieter Microsoft und Apple bieten online Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
Smart TV
Das Interesse an TV-Geräten mit Internetanschluss liegt vor allem an der wachsenden Popularität von Online-Streaming-Diensten wie Watchever und Netflix. Viele dieser Dienste verfügen über eine vorinstallierte Kindersicherung, einige bieten außerdem separate kinderfreundliche Nutzerprofile an. Auch die Fernsehgeräte selbst haben in der Regel eine eigene Kindersicherung, die über die Einstellungen im Menü angepasst werden kann.
Spielekonsolen
Auch die wichtigsten Spielekonsolen wie die Xbox One, Sony PS4 und Nintendo Wii U sowie die Handheld-Geräte wie die Sony PS Vita sind onlinefähig. Viele von ihnen bieten dabei Chats mit Sprachfunktion an. Diese Chats können ungeeignete Orte sein, wenn Mitspieler zu aggressiv in ihrer Sprache werden. Auch bei Spielekonsolen kann der Online-Zugang eingeschränkt werden. Prüfen Sie die verfügbaren Funktionen der Hersteller und wie diese entsprechend eingestellt werden.
Webcams
In vielen internetfähigen Geräten sind Webcams bereits eingebaut, zum Beispiel in Handys, Tablets, Smart TVs, Notebooks und Spielekonsolen. Einige Webcams sind mit einfachen Standard-Passwörtern wie „123456“ oder „Passwort“ geschützt. Sie bieten Hackern leichtes Spiel, alle vorhandenen Kennwörter zurückzusetzen und sich damit unkontrollierten Zugang zu verschaffen. Sicherheitsexperten raten dazu, Webcams bei Nichtgebrauch immer auszuschalten oder einen undurchsichtigen Klebestreifen über dem Objektiv der integrierten Kameras anzubringen.
Kennwörter
Wenn Geräte mit einem Passwort geschützt werden können, sollte davon grundsätzlich immer Gebrauch gemacht werden. Dabei ist es wichtig, dass Kinder verstehen, dass Kennwörter nicht einfach zu erraten sein dürfen. Auf persönliche Informationen wie Namen von Freunden oder Haustieren sollte verzichtet werden. Im Idealfall bestehen die Kennwörter aus einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, zusammen mit einer Zahl und einem Symbol wie @ oder %. Außerdem sollte bei jedem Gerät ein individuelles Passwort verwendet werden.
Software und Apps
Laut Ofcom versuchen neun von zehn Elternpaaren mit Kindern, die im Web surfen, ihrem Nachwuchs in Sachen Risiken der Internet-Nutzung beizustehen. Gut die Hälfte von ihnen nutzen dafür Online-Tools wie kinderfreundliche Filter von Internetanbietern, Jugendschutzeinstellungen und Virenschutz-Software wie Norton Family Premier.
Mit speziellen Apps können Eltern außerdem festlegen, welche Inhalte ihre Kinder im Internet aufrufen können. Auch Zeitfenster können angegeben werden, um die Nutzungsdauer zu überwachen.
Erziehung
Neben technischer Einstellungen sollten Eltern auch dafür sorgen, dass ihre Kinder verstehen, welche Daten sie im Internet veröffentlichen können – und welche sie für sich behalten sollten. So kann der Nachwuchs sich selbst vor Cyber-Mobbing und Betrügern schützen. Yahoo bietet ein breites Angebot an Sicherheitstipps für Eltern und Kinder, das unter yahoo.de/safely nachgeschlagen werden kann. Weitere Informationen finden Sie auch auf klicksafe.de.
Quelle: yahoo.enpress.de/…