Darmstädter IT-Institute kooperieren für schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis
Gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft eröffneten der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Fraunhofer-Vorstand Prof. Dr. Georg Rosenfeld am Freitagvormittag in Darmstadt das Leistungszentrum für „Sicherheit und Datenschutz in der Digitalen Welt“. Ziel des neuen Zentrums ist es, durch eine weitere Stärkung der Cybersicherheitsforschung am Standort Darmstadt gemäß der Mission der Fraunhofer-Gesellschaft zum Wohl von Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen und sich hierbei auf die Sicherheit von großen realen IT-Systemen zu fokussieren. Das neue Leistungszentrum bündelt einen Teil der Fraunhofer-Forschung innerhalb des Darmstädter Centers for Research in Security and Privacy (CRISP), an dem neben den beiden Fraunhofer-Instituten auch die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt beteiligt sind. Durch die Auszeichnung der Institute zu einem Leistungszentrum wird den beiden Instituten innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft ein Exzellenzstatus bescheinigt. Dadurch wird die internationale Spitzenstellung der Darmstädter Cybersicherheitsforschung weiter gestärkt. Geführt wird das Zentrum partnerschaftlich durch Prof. Michael Waidner, dem Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT und Prof. Dieter W. Fellner, dem Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Grafische Datenverarbeitung IGD. Das Leistungszentrum wird durch das Land Hessen und die Fraunhofer-Gesellschaft gefördert.
Ministerpräsident Volker Bouffier betonte die herausragende Rolle der Darmstädter Cybersicherheitsforschung, die durch das neue Leistungszentrum nachhaltig gestärkt werde: „Andere Länder beneiden uns um die hervorragende Cybersicherheitsforschung am Standort Darmstadt. Dies gilt ganz besonders für das, was an den beiden Fraunhofer-Instituten hier geleistet wird. Schon seit 2008 wird die Forschung zu Sicherheit und Datenschutz in Darmstadt auch vom Land Hessen mitfinanziert. Persönlich freue ich mich auch über die Kooperation von Fraunhofer mit der Hebrew University in Jerusalem, die sowohl zur Spitzenforschung als auch zur Verständigung der beiden befreundeten Länder beiträgt.“ Hessen war das erste Land, das die Zentrumsbildung im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz angestoßen hat.
Fraunhofer-Vorstand Prof. Georg Rosenfeld unterstrich die besondere Bedeutung der Cybersicherheit für die Strategie der Fraunhofer-Gesellschaft: „Mit den Leistungszentren verstärkt Fraunhofer sowohl die internationale Sichtbarkeit führender Forschungsstandorte als auch die regionale Innovationskraft. Nur mit sicheren Informationstechnologien werden sich in der Industrie die Potentiale der Digitalisierung ohne Risiken schöpfen lassen. Die Cybersicherheitsforschung stellt daher ein strategisch bedeutsames Zukunftsthema in der Fraunhofer-Gesellschaft dar und leistet einen wichtigen Beitrag zu ihrer Positionierung als anerkannten Technologiepartner der Unternehmen in Deutschland und Europa.“
Darmstadt gilt europaweit als Hochburg der Cybersicherheitsforschung. Das heute gegründete Leistungszentrum ist das einzige, das die Themen Sicherheit und Datenschutz in ihrer gesamten Breite abdeckt.
Anlässlich der Eröffnung des Leistungszentrums kündigte der israelische Generalkonsul Dr. Dan Shaham den Hessisch-Israelischen Partnership Accelerator HIPA für Cybersicherheit an. „Hessen ist der Vorreiter in Sachen Cybersicherheit und damit ist Fraunhofer in Darmstadt der natürliche Partner Israels in Deutschland. Dies zeigt sich auch durch die bestehende Kooperation zwischen der Hebräischen Universität und dem Fraunhofer SIT, als die bislang einzige solche Kooperation zwischen Israel und Deutschland.“ Im HIPA für Cybersicherheit sollen Teams aus deutschen und israelischen Nachwuchs-Entrepreneure gemeinsam IT-Sicherheitsfragen von Unternehmen angehen. Israel gilt als weltweit führender Standort im Gebiet der Cybersicherheit und hat eine ausgeprägte Startup-Kultur mit vielen innovativen Unternehmen, die Lösungen der Cybersicherheit in die praktische Anwendung bringen.
Das Leistungszentrum wird anwendungsorientierte Forschung durchführen und vernetzt sich hierzu mit internationalen Universitäten sowie namhaften Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie. Kern der Aktivitäten bildet die Entwicklung von Basisbausteinen für mehr Cybersicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Dabei handelt es sich um Sicherheitskomponenten wie auch Methoden, Werkzeuge und Prozesse für Entwurf und Realisierung von sicheren IT-basierten Lösungen.