Telekom unterstreicht ihre technologische Innovationskraft
– Die Telekom hat gemeinsam mit Partnern die weltweit erste, hersteller-neutrale 100-Gigabit-Langstrecken-Ethernet-Verbindung getestet.
– Der Versuch im TeraStream-Pilot-Netzwerk in Kroatien ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem allgemein verfügbaren 100-Gigabit-Ethernet (GbE).
– 100-Gigabit-Ethernet bietet grundlegende Skalierungsmöglichkeiten, um den erwarteten Zuwachs im Datenverkehr aufzunehmen und dennoch die Kosten deutlich zu senken.
Die Telekom unterstreicht ihre Führungsrolle beim Aufbau einer Internet-Infrastruktur der nächsten Generation: Sie testet die herstellerneutrale Nutzung einer 100-Gigabit-Langstrecken-DWDM1-Verbindung in Kroatien. Diese basiert auf dem allgemeinen Standard für Glasfaserleitungen, der gemeinsam von der Deutschen Telekom AG, Cisco Systems Inc., Alcatel-Lucent (Alu) und Cortina Systems entwickelt wurde.
Im Dezember 2012 hat die Telekom zusammen mit ihrer kroatischen Tochtergesellschaft Hravtski Telekom (HT) ein TeraStream-Pilotprojekt in Kroatien gestartet. TeraStream ist ein in der gesamten Branche führendes Netzkonzept. Dieses beruht auf einer vereinfachten IP-Architektur (Internetprotokoll), die Intelligenz für Netzbetrieb sowie -Dienste wird in die Cloud verlagert. Im Piloten kommen 100-Gigabit-Verbindungen über ein filterloses DWDM-System zur Anwendung. Zwischen den Routern von Cisco Systems und Alcatel-Lucent ist nun zum ersten Mal die herstellerunabhängige Nutzung von 100-Gigabit-Ethernet-Weitverkehrsverbindungen erreicht worden. Dieser Test nutzte eine 600 Kilometer lange Glasfaserverbindung zwischen den Städten Split und Varazdin. Zum Einsatz kamen 100GbE-Router-Schnittstellen sowie Transponder von Cisco und Alcatel.
Dies zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, über IP-Router verschiedener Anbieter Daten zu übertragen, ohne optische Filter-Systeme dazwischen zu schalten. „Dieser erfolgreiche Test ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem allgemein verfügbaren 100-Gigabit-Ethernet. Indem wir das passive TeraStream-Netz und den gemeinsam entwickelten Standard nutzen, erreichen wir drastische Einsparungen beim optischen Datentransport. Das könnte die kostengünstigste Verbindung für Anwendungen in Datenzentren werden. Mit den jüngsten Fortschritten der Hersteller sind wir sehr zufrieden“, sagt Bruno Jacobfeuerborn, Chief Technology Officer der Deutschen Telekom AG.
„Als Unternehmen, das auch zukünftig erfolgreich sein will, brauchen wir Netze, die die fortschrittlichsten Kommunikationsformen und Dienste unterstützen“, sagt Ivica Mudrinić, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hrvatski Telekom. „Ich bin vor allem auf zwei Dinge stolz: Zum einen darauf, dass Kroatien dank Hrvatski Telekom das weltweit erste Land ist, das diese innovative Technologie anwendet. Sie wird zum Schlüssel unseres künftigen Erfolgs werden, die Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken und das Leben der Menschen verbessern. Ebenso stolz bin ich auf unsere kroatischen Fachleute, die gemeinsam mit Kollegen von der Deutschen Telekom dieses höchst anspruchsvolle Netzkonzept umgesetzt haben.“
Als Teil der fortwährenden Arbeit an der Infrastruktur für die elektronische Kommunikation der Zukunft waren die Tests ein Gemeinschaftsprojekt von Alcatel-Lucent, Cisco Systems, Hrvatski Telekom und Deutsche Telekom AG. „Weltweite private Netze wie auch das Internet basieren auf offenen Standards und auf Kompatibilität“, sagt Basil Alwan, Leiter IP Routing und Transport bei Alcatel-Lucent. „Deshalb freuen wir uns, das TeraStream-Projekt der Deutschen Telekom mit unseren praxisbewährten IP- und Glasfaser-Lösungen unterstützen zu dürfen.“
„Hiermit machen wir deutlich, dass sich Cisco für ein offenes, standard-basiertes Netz einsetzt, das den Schwerpunkt auf den Service legt“, sagt Bill Gartner, VP/GM End Routing and Optical bei Cisco. „Es ist nur einer von vielen Meilensteinen, die wir hoffentlich mit der Deutschen Telekom und anderen Partnern aus der Branche erreichen werden – um die Technologie weiterzubringen und kontinuierliche Innovationen zu fördern.“
Die getestete Netzverbindung – die branchenweit erste ihrer Art – besteht aus 600 Kilometern Standardglasfaser (Single Mode Fiber, SMF) und basiert auf dem passiven TeraStream-Netz (colorless, open spectrum). Das 100 Gb/s-Signal für den Echtzeit-Datenverkehr, basiert auf einem ITU-Standard-Intervall von 50 Gigahertz und nutzt einen Hochleistungs-Fehlerkorrektur-Kodierer. Dieser kann vergleichbare Strecken überbrücken, wie sie bislang nur mit einem 10 Gb/s-Signal möglich sind. Für die Implementierung in diesem Test wurden Vorstufen des Standards genutzt, die in der ITU Studiengruppe 15 zusammengefasst worden sind.
1 DWDM steht für Dense Wavelength Division Multiplexing – eine optische Technologie, die genutzt wird, um die Bandbreite existierender Glasfaserleitungen zu erhöhen.