Handy-Nutzung im Urlaub wird günstiger
– Ab 1. Juli neue Preisgrenzen im EU-Ausland
– Datenroaming deutlich billiger
– BITKOM gibt Tipps fürs Telefonieren und Surfen im Urlaub
Berlin, 28. Juni 2013 – Telefonieren und Surfen per Handy im EU-Ausland wird zum 1. Juli erneut preiswerter. Pünktlich zum Start der Urlaubssaison gelten neue Preisobergrenzen für die grenzüberschreitende Mobilfunknutzung. Die Preise für abgehende Anrufe aus dem EU-Ausland sinken von 29 auf höchstens 24 Cent pro Minute (ohne Mehrwertsteuer). Die Telefonminute für eingehende Anrufe darf maximal 7 Cent kosten (vorher 8 Cent). Der Preis für SMS aus dem EU-Ausland sinkt von 9 Cent auf 8 Cent. Auch die Nutzung von Datentarifen wird günstiger: Ein Megabyte kostet ab Juli maximal 45 Cent nach zuvor 70 Cent. Parallel zur EU-Regulierung haben viele Netzbetreiber eigene, günstige Reisetarife geschaffen. Die Roaming-Preise sind in den vergangenen Jahren bereits massiv gefallen. „Die Tarifsenkungen wirken auf den ersten Blick gerade aus Verbrauchersicht sehr positiv“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Netzbetreiber Mittel zum weiteren Netzausbau brauchen. Und so fragt Rohleder: „Was helfen niedrige Preise, wenn die Netze überlastet sind und die Verbindung nicht stimmt?“ Zum 1.Juli 2014 werden die Preisobergrenzen erneut deutlich gesenkt.Der BITKOM gibt Tipps, was Handynutzer auf Reisen beachten sollten:
Tarife und Handy-Einstellungen prüfen
Bei den meisten Mobilfunk-Anbietern sind die Roaming-Konditionen übersichtlich. Üblich sind einheitliche Tarifmodelle für ganze Länder-gruppen. Die Kunden müssen sich nicht bei jedem Grenzübertritt auf andere Minutenpreise einstellen. Dabei kooperieren viele Anbieter mit ausländischen Partnernetzen, in denen die Tarife vergleichsweise niedrig sind. Zudem bieten immer mehr Mobilfunkbetreiber zeitlich begrenzte Datenflatrates für Urlaub und Geschäftsreisen an. In diesem Fall lohnt es sich, die automatische Netzwahl im Handy abzuschalten und das Partnernetz manuell zu wählen. Innerhalb der EU gelten ohnehin die oben genannten Preisgrenzen für abgehende und ankommende Gespräche. Weitere Details können die Nutzer auf der Internet-Seite ihres Anbieters oder bei der Service-Hotline erfahren. Der Kundendienst kann zudem prüfen, ob die Mobilfunkkarte für Gespräche im Ausland freigeschaltet ist. Bei Prepaid-Karten von Discountern kann es Einschränkungen geben.
Spezielle Auslands-Angebote nutzen
Immer mehr Anbieter haben spezielle Angebote oder Optionen für das Telefonieren im Ausland. Je nach Tarifmodell sind diese für Geschäfts- und/oder Urlaubsreisende geeignet. Sie sind teilweise mit einer zusätzlichen Grundgebühr verbunden, bieten dafür besonders niedrige Minutenpreise. Das lohnt sich, wenn man häufiger zu Hause anruft oder geschäftlich erreichbar bleiben muss.
Über Datentarife informieren
Ein großer Teil der Nutzer surft in Deutschland bereits mit Flatrates oder Volumentarifen mobil im Internet. Auch für das Daten-Roaming haben immer mehr Netzbetreiber und Provider günstige Angebote, etwa in Form von Tages-Flatrates. Wer für über 60 Euro mobil im Web unterwegs ist, wird zudem von seinem Provider benachrichtigt. Dennoch sollten sich Handy-Kunden vor Reisebeginn informieren. Wer auf das mobile Surfen im Ausland ganz verzichten will, sollte prüfen, ob er das Daten-Roaming am Handy abstellt. So lassen sich unliebsame Überraschungen, etwa durch den automatischen Abruf von E-Mails, vermeiden.
Alternativen abwägen
Eine Alternative für Langzeit-Urlauber können ausländische Prepaid-Karten sein – oder Mobilfunkkarten spezieller Reise-Discount-Anbieter. Nachteil: Bei diesen Karten bekommt man eine neue Nummer, die man Freunden erst mitteilen muss. Auch sind manche deutsche Prepaid-Handys für Karten anderer Anbieter gesperrt. Weniger komfortabel als das eigene Handy, aber günstig sind „Calling Cards“: Reisende kaufen ein Guthaben, das sie etwa von öffentlichen Telefonzellen aus nutzen können. Wer im Hotel einen drahtlosen Internet-Zugang hat, kann damit eventuell günstig oder gratis im Web surfen oder E-Mails abrufen und über einen Laptop oder ein WLAN-fähiges Handy telefonieren, wenn das Gerät Gespräche per Internet unterstützt. Die nötigen Programme sind für die meisten Laptops und immer mehr Smartphones verfügbar.
Technische Voraussetzungen klären
In rund 200 Ländern gibt es Mobilfunknetze nach dem europäischen GSM-Standard. Die hier verbreiteten Dualband-Handys funktionieren daher fast überall in Asien, Afrika und Australien und Ozeanien. Einschränkungen gibt es in Japan, Südkorea, Nord- und Südamerika sowie auf einigen Karibik-Inseln. Dort gibt es teils andere Frequenzen oder Mobilfunk-Standards. Am besten sollte man die Hotline des Mobilfunkanbieters fragen, ob sich das eigene Handy am Reiseziel ins Netz einbucht. Falls nicht: Manche Anbieter vermieten geeignete Telefone für Urlaub oder Geschäftsreise. Falls ohnehin ein Handy-Kauf ansteht, ist für Amerika-Reisende ein Tri- oder Quadband-Gerät erste Wahl. Das funktioniert in den USA und Kanada – zumindest dort, wo ein GSM-Netz vorhanden ist. Mit modernen UMTS-Handys lässt sich zusätzlich auch in Japan und Korea telefonieren. Informationen zur Netzabdeckung und ausländischen Anbietern gibt es unter:http://maps.mobileworldlive.com/.
Nummern im internationalen Format speichern
Im Handy-Adressbuch werden Telefonnummern am besten im internationalen Format gespeichert. Das „+“ ersetzt die aus dem Festnetz gewohnte „00“ für Auslandsgespräche. Es lässt sich bei allen Mobiltelefonen durch längeres Drücken der ‚0‘ eingeben. Dann folgt der Länder-Code. Deutsche Anschlüsse beginnen zum Beispiel mit +49. Anschließend werden die Ortsvorwahl ohne 0 und die Rufnummer eingegeben. So lassen sich die Nummern auch vom Ausland aus problemlos anrufen.
Die Veränderungen zum 1. Juli 2013 im Überblick