Fast 40 Prozent haben ein Smartphone
Bei Teenagern und Twens sind es schon zwei Drittel
Fast 90 Prozent aller Deutschen besitzen ein Handy
Neuer Mobilfunkstandard LTE: Antragsstau bei Bundesnetzagentur
Berlin,
Laut Umfrage nutzen rund 89 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre ein Handy privat oder beruflich. Auch immer mehr Senioren telefonieren mobil. Besaßen vor einem Jahr noch zwei Drittel (65 Prozent) aller Deutschen ab 60 Jahre ein Handy, sind es nun schon drei Viertel (76 Prozent).
Nach Prognosen des Marktforschungsinstituts EITO werden in diesem Jahr voraussichtlich 23 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 43 Prozent. Damals wurden 16 Millionen Stück abgesetzt. Rund 70 Prozent aller in diesem Jahr verkauften Handys sind nach den Prognosen Smartphones. Auch der Umsatz mit Endgeräten steigt weiter. Mit Mobiltelefonen werden 2012 insgesamt 8,5 Milliarden Euro umgesetzt. 93 Prozent davon entfallen auf Smartphones. Ihr Durchschnittspreis liegt in Deutschland derzeit bei 342 Euro. „Die Umsätze mit Handys haben sich wegen des Trends zu hochwertigen Multifunktionsgeräten innerhalb weniger Jahre verdoppelt“, sagt Kempf. 2010 stagnierte der deutsche Handy-Markt bei rund 3,7 Milliarden Euro, bis die Smartphones parallel zum Ausbau der mobilen Breitbandnetze einen Innovations- und Nachfrageschub brachten.
Die Smartphones der neuesten Generation nutzen den Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE). LTE ist der Nachfolger von UMTS und ermöglicht in seiner ersten Version Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 75 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Die derzeit in der Praxis meistgenutzte Bandbreite liegt zwischen 5 und 20 Mbit/s. Mit der anstehenden Weiterentwicklung zu LTE-Advanced werden 10 bis 60 Mbit/s im Praxisbetrieb erreicht. Allerdings droht Deutschland bei LTE international zurückzufallen. „Die Netzbetreiber könnten LTE viel schneller ausbauen, doch die Bundesnetzagentur bearbeitet die gestellten Anträge auf Richtfunkgenehmigungen nur mit erheblichen zeitlichen Verzögerungen“, kritisierte Kempf. Ohne diese Genehmigungen können die zum Ausbau von LTE notwendigen Stationen nicht in Betrieb genommen werden. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen 6 Wochen dauert die Bearbeitung nach BITKOM-Schätzungen derzeit durchschnittlich 22 Wochen. Laut Bundesnetzagentur wurden inzwischen zwar zusätzliche Stellen besetzt, um den Antragsstau zu bearbeiten. Dieser wird jedoch frühestens in einem Jahr abgebaut sein.