Zunehmende Bedrohung für Android-Smartphones
Im zweiten Quartal 2012 verdreifacht sich Anzahl der Schädlinge für das mobile Betriebssystem von Google
Moskau/Ingolstadt, 14. August 2012 – Die Anzahl von mobilen Schädlingen gegen Android hat sich im zweiten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorquartal verdreifacht.
Allein zwischen April und Juni 2012 entdeckte Kaspersky Lab 14.900 neue Android-Schadprogramme. Zwischen Januar und März 2012 waren es noch 5.400. Zu diesem Ergebnis kommt Kaspersky Lab in seinem aktuellen Malware-Report für das zweite Quartal 2012.
Dabei beobachtet der IT-Sicherheitsexperte nicht nur einen quantitativen Anstieg. Auch die Qualität bei den mobilen Schadprogrammen legt beständig zu. Cyberkriminelle entwickeln eigene Technologien, um ihre Malware zu tarnen und deren Analyse zu erschweren. Die Hauptverbreitungskanäle sind inoffizielle App-Shops und Partnerprogramme.
Mobile Trojaner im Trend
Die Hauptgattung der Attacken gegen Android-Nutzer sind Trojaner. Fast die Hälfte der von Kaspersky Lab gefundenen mobilen Schädlinge sind so genannte multifunktionale Trojaner, mit denen Cyberkriminelle sensible Daten wie etwa Telefonnummern oder E-Mail-Adressen stehlen können. Zudem sind die mobilen Trojaner in der Lage, unbemerkt vom Anwender Software-Module auf den infizierten Smartphones zu installieren.
Ein Viertel der entdeckten Schädlinge sind nach Angaben von Kaspersky Lab SMS-Trojaner. Sie versenden Kurznachrichten an kostenpflichtige und meist teure Premiumnummern – ohne dass der Besitzer des Telefons etwas davon bemerkt. Bis vor wenigen Jahren tauchten solche Programme nur in Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in Südostasien und in China auf. Mittlerweile finden sich SMS-Trojaner überall auf der Welt.
Weitere 18 Prozent der neu entdeckten Schädlinge im zweiten Quartal 2012 sind Backdoor-Trojaner, die Cyberkriminellen die vollständige Kontrolle über befallene Endgeräte geben. Diese Programme bilden zudem die Basis für den Aufbau mobiler Botnetze.
Bei gegenwärtig nur zwei Prozent liegt der Anteil von Spionage-Trojanern. Von diesen Programmen geht jedoch die größte Gefahr für Anwender aus: Sie sind in der Lage, Zugangsdaten für Online-Banking auszuspionieren.
„Für die Zukunft rechnen wir nicht nur mit mehr mobiler Malware, sondern mit effektiveren und gefährlicheren Schädlingen, die es explizit auf Android-Nutzer abgesehen haben“, so Yuri Namestnikov, Senior Malware Analyst bei Kaspersky Lab. „Wenn wir uns die aktuellen Trends ansehen, gehen wir davon aus, dass Cyberkriminelle mittelfristig immer mehr personalisierte Attacken gegen Smartphone-Nutzer durchführen werden. Das Ziel: vertrauliche Daten, mit denen Geld über Kreditkartendetails gestohlen werden kann.“
Schutz für Android-Smartphones und -Tablets
Anwender können sich mit spezieller Software gegen mobile Gefahren schützen. Kaspersky Mobile Security und Kaspersky Tablet Security für Android-Nutzer verhindern nicht nur, dass Schädlinge Smartphones oder Tablet-PC befallen; sensible Daten sind auch dann sicher, wenn das mobile Endgerät verloren geht oder in fremde Hände gelangt.
Der aktuelle Malware-Report für das zweite Quartal 2012 ist unter http://www.securelist.com/en/analysis/204792239/IT_Threat_Evolution_Q2_2012 abrufbar. Darin werden unter anderem auch die Themen Mac-Schädlinge und Flame analysiert. Zudem sind dort Grafiken zur oben geschilderten Malware-Situation im mobilen Bereich abrufbar.