Ausbau von LTE durch die Telekom nun auch im Saarland
Das Mobilfunktunternehmen Deutsche Telekom hat mit der Erschließung des Saarlandes für das LTE Netz begonnen. Dazu wurde die erste LTE Antenne auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Betrieb genommen. LTE bedeutet Long Term Evolution und ist der Nachfolger des bisherigen Standards UMTS. Die Universität wurde dabei ganz bewusst gewählt, da so durch den Fachbereich Informatik und verwandte Lehrstühle Forschungen und Produktentwicklungen mit der neuen Technologie möglich werden. Die Anlage, die auf der 1,8 Gigahertz-Frequenz sendet, wurde bereits ersten Tests unterworfen, diese ergaben Geschwindigkeiten in der Datenübertragung beim Herunterladen von etwa 100 Mbit/s. Beim Hochladen und Versenden von Daten waren immerhin noch Geschwindigkeiten von bis zu 30 Mbit/s möglich. Beide Partner, Universität und Telekom, sehen die neu geschaffenen Bedingungen als hervorragende Möglichkeit für weitere Forschungskooperationen.
Der neue Datenübertragungsstandard LTE bietet einige Vorteile, die den Studenten und Wissenschaftler an der Universität Saarland nun zur Verfügung stehen: LTE bricht alle bis dahin stehende Geschwindigkeitsrekorde für das mobile Surfen, ab sofort sind dann Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s möglich. Die neue Technik ermöglicht damit mobiles Surfen auf Glasfaserniveau. Zudem gibt es den Speedstick LTE, das das erste Endgerät speziell für die LTE Nutzung ist. Dieser unterstützt allerdings neben LTE auch die bislang bestehenden Netze und kann damit sowohl in EDGE (2G) als auch bei UMTS/HSPS (3G bis 42,2 Mbit/s) eingesetzt werden.
LTE ist als vierte Mobilfunkgeneration damit die Technologie der Zukunft und wird aus diesem Grund mit 4G abgekürzt. Die dazu nötigen Frequenzen wurden im Frühjahr 2010 an die Netzbetreiber versteigert, allein die Telekom investierte 1,3 Milliarden Euro in das neue Netz und erhielt dafür 95 Megahertz (MHz).
Als Bedingung an die Versteigerung war allerdings der vorrangige Ausbau ländlicher Regionen, die nicht über DSL-Zugang verfügten, geknüpft. Ehemals weiße Flecken sind seit spätestens September letzten Jahres im Frequenzbereich von 790 bis 862 MHz, auch Digitale Dividende genannt, im Saarland an das LTE Netz angebunden. Nach den ländlichen Gebieten sollen nun die Ballungsgebiete mit den höheren Frequenzbereichen (1,8-2,6 GHz) LTE fähig gemacht werden. Damit werden dann auch hier Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s möglich.